1900

 

1900 wird die Ernst-Mantius-Straße, als Verbindung zwischen Bahnhof und Villengebiet - mit Brücke über die Bille - fertig.


Am 1.1.1900 war die Einführung des BGB ( Bürgerliches Gesetzbuch).
Im Städtchen Bergedorf nun Ende der Rechtssprechung nach dem "Lübschen Recht" und in den Vierlanden Ende der Rechtssprechung nach dem historischen "Sachsenspiegel". Letzterer entstand im ersten Drittel des 13. Jahrhunderts, hier ein Auszug:
"Sachsenspiegel


Am 3.2.1900 fand, im Vereinslokal Schefes Salon an der Wentorfer Straße, das 16. Stiftungsfest des "Gesang- und Musik-Verein Euterpe" statt.
Vor dem eigentlichen Ball wurden zwei kleine musikalische Stücke aufgeführt.
Der Bildvergleich zeigt die zwischenzeitliche bauliche Veränderung an der Ecke Wentorfer Straße / Gräpelweg.
Wentorfer StraßeWentorfer Straße


Am 27.6.1900 brannte das reetgedeckte Allermöher Pastorat (von 1718) bis auf die Grundmauern ab.
Da die Kirche zu der Zeit gerade nach Plänen des Architekten Hugo Groothoff renoviert wurde, war etliches ihrer Ausstattung hierher einlagert.
So wurden beim Brand die dort z.Zt. liegenden Stücke (wie Baxmann-Kanzel, Orgel,...) unwiederbringlich vernichtet.
Die heutige Kanzel ist der alten geschnitzten Baxmann-Kanzel nachempfunden.
Siehe dazu das Buch von G. Hoffmann und K. Lindemann: "Kirchen in Stadt und Land - Die hamburgischen Kirchen in Bergedorf, Vier- und Marschlande und Geesthacht, 1990" oder den Kirchenführer von 1989.
Allermöher Pastorat Allermöher Pastorat (von 1718)

Neue Kanzel

Zeitungsartikel     Ansehen

Am 16.12.1900 eröffnete Ernst Vögt den "Schützenhof" an der Landstraße am Sander-Geesthang.

1901

 

Zum Bericht vom 24.10.1901 des Regierungs- und Baurats G. Narten gehört die "Fischerei-Karte für den Wasserbauinspektionsbezirk Harburg", Maßstab 1:25.000; verzeichnet Hoopter oder Kirchfort, Sieler oder Hower Forth, Guldenkoffel oder Siehl Fort, Warwischer Forth, Oberste Haken oder Schwanen Forth. Einige der alten sog. Fischreibegrenzungssteine findet man noch, auf beiden Elbseiten, im Deichvorland.


Am 25.11.1901 wurde im Lütten'schen Lokal in Neuengamme der "Verein für Vierländer Kunst und Heimatkunde" gegründet.
1903 veranlasste er ein Preisausschreiben für die Entwicklung von "neuen Vierländer-Bauten". Der neue Baustil war angelehnt an alte traditionelle Muster.
So findet man im Landgebiet noch heute etliche dieser neuen Haustypen; so z.B. das Altengammer oder das Neuengammer Pastorat (s. Bild), aber auch weitere Privatbauten in den anderen Dörfern. - Nach 25 Jahren Tätigkeit schlief der Verein ein.
Preisausschreiben
Pastorat-Neuengamme

1902

 

1902 gründet Ernst Hitscher, als 26jähriger, in Kirchwerder eine Sägerei und Zimmerei.
Seit 1988 werden nur noch Standart-, Spezial- und Sonderverpackungen (durchweg in Holz) hergestellt bei Arthur Hitscher & Sohn KG, Kirchwerder Elbdeich 72; auch Holzhandel wird weiterhin betrieben.-
Im Sept. 1996 Umzug (unter Thomas Hitscher) nach Schwarzenbek, da in Hamburg keine Ausdehnungsmöglichkeiten.


1902 wird die, im Jahre 1856 als private "Bergedorfer Gas-Compagnie" errichtete Gasanstalt (heutige Lage: Glaeßweg / Rektor-Ritter-Str.) an die "Aktiengesellschaft für Gas, Wasser und Elektrizität in Berlin" verkauft.
Karte


1902 wird am Ende des Reinbeker Wegs neben den Hochbecken des Wasserwerks (liegt am Möörkenweg / Bille) der Bergedorfer Wasserturm errichtet.
-Wasserturm-um1910 Blaue Tafel
Bergedorfer Wasserturm


Eine Verordnung von 1902 regelt die einheitliche Villenbebauung am Oberer Landweg, der alten Straßenverbindung zwischen Bille und Dove-Elbe.
Die Erschließung des neuen Baugebiets begann um 1900. Einzelhausbebauungen hatten 10 m hinter der Straßenfront zu beginnen, die Grundstücke durften nur zu einem Drittel bebaut werden, mit max. 2 Wohnungen, außer dem Hauptgeschoss durfte nicht mehr als 1 Obergeschoß errichtet werden, der Fußboden des Hauptgeschosses musste in der Mindesthöhe von 7,20m über HN (= ca.3,70 m über NN) angelegt werden.
Oberer Landweg 12 Oberer Landweg


1902 wurde eine Feuermelde-Telefonleitung angelegt, die zu erst 15 Sprechstellen hatte (1908 dann schon 25).
Bei Ausbruch eines Feuers wurde die Wehr bis 1902 dadurch herbeigerufen, dass 2 Hornisten durch die Straßen liefen und ihre Nebelhörner erschallen ließen. Später ertönte ein sog. Dreiklang durch eine auf dem Elektrizitätswerk angebrachte Dampfpfeife.


Am 23.2.1902 wurde Max Lobusch in Hamburg geboren. Er entwarf u.a. 1927 nach alten Vorlagen das neue Bergedorfer Wappenschild und war bis Anfang der 1970er-Jahre als Gebrauchsgrafiker in Bergedorf tätig.
Max Lobusch Lobusch-Werbering-Farbe


Dieses Bild der Bergedorfer Schützen stammt vom 12.4.1902. Es zeigt, als Bildmontage, die ganze Mannschaft im Billtal /Bergedorfer Gehölz.
Bergedorfer Schützen


Am 18.10.1902 erster Vorschlag von Carl Otto Gleim (1843-1920) für die Eisenbahnlinie von Bergedorf nach Geesthacht. Gleim war der Erbauer der Eisenbahn von Bergedorf nach Geesthacht und deren erster Direktor.

1903

 

Seit 1903 ist der südliche Teil der von der Geest kommenden und dann in die Brookwetterung fließenden Schulenbrooksbek, zwischen Brink und Brookwetterung, verrohrt.


1903 stellte Herr Georg Hulbe einen Teil seines Terrains am Gehölz, nördlich vom Doktorberg und am Pannerstieg gelegen, der Stadt unentgeltlich zur Verfügung zur Anlegung eines Spielplatzes. Die Stadt ebnete einen Teil des Platzes, und in den darauffolgenden Jahren fanden hier die ersten Wett­ spiele im Fußball-, Faustball- und Tamburinspiel statt. Hier ein Bild von seinem Wohnhaus: damals Hochallee 3 (später: Pfingstberg 3).
Hochallee 3 (später: Pfingstberg 3)


Am 13.1.1903 gründeten neun Kirchwerder Bürger den Geflügelzuchtverein "Vierlandria" in der Hower Gaststätte Garbers, damals noch am Hower Brack.


Am 7.2.1903 wurde auf Veranlassung des Hamb. Branddirektors Westphal die Freiwillige Feuerwehr Neuengamme in der Gaststätte "Zur Heimat" von Julius Lütten gegründet. 28 Feuerwehrmänner wählten Heinrich Peters zu ihrem 1. Kommandeur.


Am 8.4.1903 fand die erste Sitzung des "Comitees" zur Erbaung der Bergedorf-Geesthachter Eisenbahn statt.


Am 30.5.1903 wurde, unter Vorsitz des Hamburger Branddirektors Westphal, die Freiwillige Feuerwehr Curslack im Lokal von Ernst Wulf gegründet.


Von 1903 stammt dieser handschriftliche Text des "Bergedorf Lieds".
Das Bürgervereinsmitglied Elisabeth Thomann (1856-1919) hatte in verfasst und am 14.10.1903 wurde es erstmals vorgetragen.
Jahrzehntelang galt die Melodie als nicht spielbar - der Bergedorfer Bürgerverein hat die Melodie dann 2003 erstmals wieder als "Nachempfindung" auf seinen Internetseiten www.bergedorfer-buergerverein.de und www.bergedorf-info.de veröffentlicht.
Bergedorf Lied Handschrift
Postkarte

Bergedorf-Lied von 1903 als mp3 zum Anhören     Ansehen


Vom August / November 1903 stammen diese "Skizzen zu einer neuen Sternwarte auf dem Gojenberg zu Bergedorf", die dann bis 1912 als Ersatz für die Hamburger Sternwarte hier gebaut wurde (siehe auch www.bergedorf-museum.de > sternwarte). Auf diese und weitere Unterlagen stieß Gerd Hoffmann, als er 2011/12 nach ergänzendem Material für die vom Bürgerverein betreute und oben genannte Internetseite forschte.
Plan
Großer Refraktor Spiegeltheleskop


Am 11.11.1903 gründeten einige Männer des Unterhaltungsclubs "Freia" in Altengamme den Gesangverein "Harmonie".

1904

 

Von 1904 stammt diese Vierlanden-Postkarte, die den Neuengammer Hausdeich zeigt; rechts die Dove-Elbe.
Um 1900 und bis in die 1930 Jahre erschienen zahlreiche Postkarten mit Motiven, die das Bergedorfer Stadt- und Landgebiet zeigen.
Vierlanden-Postkarte


Als am 1. April 1904 die ersten Droschken vor dem Bergedorfer Bahnhof hielten, prophezeite man auch schon die baldige Einstellung dieses Unternehmens, jedoch hat sich die Einrichtung als durchaus lebensfähig erwiesen.
Bergedorfer Bahnhof


Am 14.4.1904 starb der Gründer des "Bergedorfer Eisenwerks" Wilhelm Bergner (geb. 1835),
Auf dem Lohbrügger Friedhof steht das Bergner-Mausoleum. Straßennamen am Bille-Bogen erinnern an die ehemalige Bergner-Firma.
Wilhelm Bergner Bergner-Mausoleum


Am 3.12.1904 fand ein großer Museums-Basar des Bergedorfer Bürgervereins statt, der Geld für die Heimatsammlung und einen Museumsbau.
Museumsbasar-PlakatBBV-Tombola

1905

 

1905 baute der Hamburger Fabrikant eine Maschinenfabrik mit Eisengießerei auf Gelände in Oberbillwerder, da damals ein Kanalbau von Tiefstack bis Bergedorf gebaut werden sollte. Über diesen, dann nach dem 1.Weltkrieg gestrichenen Kanalbau, hätte er Anschluss an den Hamburger Hafen gehabt. Bei der "Hamburger Motorenfabrik Carl Jastram", Billwerder Billdeich 603, werden robuste und langlebige Schiffmotoren gebaut.
Jastram


Im Jahre 1905 bestimmte man den Frascatiplatz zum öffentlichen Spielplatz und Eisbahnplatz.
Die Stadt machte ganz erhebliche Aufwendungen für die Instandsetzung dieses sumpfigen Geländes. Dieser Platz wurde auch zeitweilig fleißig benutzt. Hier wurden diverse Wettspiele und Wettkämpfe ausgetragen, die Schulen hielten hier bei trockenem Wetter die Turnstunden ab, und im Winter war ein Teil des Platzes als Eisbahn hergerichtet. Eine große Beliebtheit hat dieser Platz aber nicht gefunden. Einmal soll die Anlage nicht sachgemäß sein, da von Zeit zu Zeit das Grundwasser hervordringt, und zweitens ist er dem Westwinde zu sehr ausgesetzt, so dass die Spieler unter dem Fabrikrauch sehr zu leiden haben.
Das Bild zeigt die Jahnfeier 1911 auf dem Frascatiplatz.
Frascatiplatz


Am 31.8.1905 fand die Gründung der "Bergedorf-Geesthachter Eisenbahn AG" (BGE) statt.

1906

 

Schon 1906 erhielt die 1888 errichtete Mädchenschule an der damaligen Brauerstraße (heute Chrysanderstraße 4 neben der Feuerwache) einen Anbau. In den Bodenräumen der Mädchenschule hat auch die 1893 begonnene Sammlung für Heimatkunde des Bergedorfer Bürgervereins eine Unterkunft gefunden. In einem damaligen Bericht heißt es weiter: "...die reichhaltige Sammlung enthält viele und seltene Gegenstände, die es wohl wert wären, in würdigeren Räumen untergebracht zu werden. Da der Bürgerverein bereits einen Bauplatz erworben hat, steht zu hoffen, dass auch die Ausführung des Museumsbaues nicht allzu lange mehr auf sich warten lässt...".
Chrysanderstraße 4


Auch 1906, wie Jahre vorher und später, berichtet der Bergedorfer Bürgerverein über seine 1893 gegründet Heimatsammlung und stellt Planungen für den beabsichtigten Museumsbau im Schlossgarten (heutiges Gelände der Rollschuhbahn) vor.
Heimatsammlung
Museumsbau


1906 wurde die Freiwillige Feuerwehr Neudorf / Ochsenwerder gegründet . Erster Wehrführer war bis 1908 Willy Hornemann. Ihr Spritzenhaus stand am Elversweg.


1906 wird die Eisenbahnstrecke Reinbek-Friedrichsruh in den Tarif des Hamburger Stadt- und Vororttarif mit einbezogen. Das fördert u.a. den steigenden Ausflugsverkehr in Richtung Sachsenwald.


1906 wurde das zwischen Hude und Pool stehende und 1759 errichtete große Fachwerkgebäude (für 10 Arbeiterfamilien) abgerissen. In seinen letzten Jahren hieß es "Nählade und wurde 1906 wegen allgemeiner Baufälligkeit abgebrochen. Dazu ein Zeitdokument: "...durch die Beseitigung dieses alten Hauses, durch Neupflasterung der Straße und durch Anlegung des Grünplatzes ist der so lange vernachlässigte Pool zu einem Schmuckplatz geworden...".
Nählade


Am 17.2.1906 beschlossen 23 Neuengammer Bürger in der Gaststätte von H. Buhk die Gründung eines Unterhaltungsclubs, den sie "Flora" nannten. Zum Vogelschießen auf den Holzvogel Ende Mai kommen immer noch viele Besucher.


Am 26.2.1906 wurde Wolfgang Götze in Oldenburg / Nieders. geboren. Ab den 1950er-Jahren erschienen seine Hamburg-Zeichnungen in der Welt und im Hamburger Abendblatt. Das Bergedorfer Stadt- und Landgebiet hielt er zahlreichen Motiven fest; so war er zwischen 1960 und 1985 hier oft unterwegs. Der Bergedorfer Bürgerverein erwarb 1995 aus dem Nachlass vier Motive und übergab sie dem Museum von Bergedorf und die Vierlande.
Wolfgang Götze
Götze-Hist-Dreieck

 


Am 15.3.1906 berichtete die Bergedorfer Zeitung u.a. über Hochwasser am Schiffwasser und Schleusengraben:
Hochwasser am Schiffwasser


Am 7.7.1906 erschien in der Bergedorfer Zeitung der folgende Bericht über die Sperrung des Hangweges auf dem Gojenberg:
Sperrung des Hangweges auf dem Gojenberg


Am 12.8.1906 fand das erste große öffentliche Schützenfest der "Vierländer Schützengesellschaft" (von vor 1896 bis dahin Neuengammer Schützengesellschaft genannt) auf dem neu geschaffenen Festplatz mit Ehrenpforte in Form des Hamburger Wappens und einer neuen Schießanlage im Lokal "Schützenhof", Neuengammer Hausdeich, mit Jahrmarktsbuden und Belustigung statt. Schützenkönig wurde der Neuengammer Ortspolizist Hermann Raeck, der auch die erste Vereinsfahne für die Schützengesellschaft stiftete.


Am 19.10.1906 wurde der erste provisorische Fahrplan der Bergedorf-Geesthachter Eisenbahn veröffentlicht.


Am 28.10.1906 wird auf der Kreuzung Reinbeker Weg / Grasredder das Bismarck-Denkmal, gestiftet "Ihrem großen Nachbarn dankbare Bürger Bergedorfs. In Trinitate Robur", wie es auf dem Denkmal eingemeißelt steht. Aus verkehrstechnischen Gründen steht der sog. Bismarck-Stein seit Jahrzehnten im Bergedorfer Schlossgarten.
Bismarck-Denkmal


Am 6.12.1906 fuhr der erste Zug von Bergedorf zum neuen Hamburger Hauptbahnhof, der in Altlage der ehemaligen östlichen Wallanlage errichtet wurde.Die Gesamtplanung für den Hauptbahnhof, nebst zu- und Abfahrtgleise, ist auf dem Ausschnitt des Entwurfs von 1890 zu sehen. Der ganze Plan ist in dem 2009 erschienen Buch "Hamburg in historischen Karten / 1528 bis 1920" abgedruckt.
Karte


Am 20.12.1906 wurde die Bahnstrecke der Bergedorf-Geesthachter-Eisenbahn (BGE) zwischen Bergedorf (Bahnhof "Bergedorf-Süd", Neuer Weg 39) und Geesthacht freigegeben. Zur Erinnerung fährt seit Jahren der Museumszug der "Arbeitsgemeinschaft Geesthachter Eisenbahn ev" (GE) mit Sonderfahrten, auf der bis 1953 noch mit Personenzügen befahrenen Strecke. Ansonsten fahren heute nur noch Güterzüge, z.B. fürs Atomkraftwerk, auf der Strecke bis Krümmel.
Bergedorf-Geesthachter-Eisenbahn (BGE)Bergedorf Süd

1907

 

Seit 1907 war die "Maiblume" auch im Besitz von Burmester& Basedow und fuhr immer noch (1914) auf der Dove-Elbe bis Neuengamme; daneben auch zwei ähnliche Schiffe "Willy" und "Tatenberg".
Lt. Unterlagen fuhren die Dove-Elbedampfer bis 1933.


1907 wird das Gaswerk vom sog. Gasplatz zwischen Am Pool und Rektor-Ritter-Straße (hinter Rektor-Ritter-Str. 20) an die damalige Kampchaussee (heute: Kurt-A.-Körber-Chaussee) verlegt. Der Kartenausschnitt stammt von 1919.
Karte


Am 1.5.1907 fand die offizielle Betriebsaufnahme der BGE-Strecke zwischen der Bergedorfer-Staatsbahn (Bahnhof Bergedorf) und der Fahrtstrecke nach Geesthacht statt.- Ein Vertrag über die Einführung der BGE in die Staatsbahn wurde dann am 30.9.1907 geschlossen.


Am 27.6.1907 gründeten junge Altengammer den Radfahrer-Verein "Schwalbe". 1984 löste sich der Verein, in dem zuletzt Radpolo gespielt wurde, auf.


Am 1.8.1907 nahm die Billwerder Industriebahn ihren Betrieb auf.


Am 11.8.1907 wird der neue Friedhof auf dem Gojenberg-Hang eingeweiht: Die Stadt hatte 1905 drei Gründstücke östl. des Sternwartengeländes zur Anlage eines Friedhofs enteignet. 1906 begann man ihn nach Plänen des Friedhofsdirektors Cordes anzulegen. Der 9,86 ha große Waldfriedhof wird am 11.8.1907 eingeweiht. Die erste Beisetzung fand aber schon Mitte Juli statt; es war der Bergedorfer Schuhmachermeister Johann Jürgen Blitz (16.4.1836 - 8.7.1907). Die Kapelle 1 konnte am 13.10.1909 in Betrieb genommen werden. 1914 entstand der Eingangsbau mit Torhäuschen.
Karte
Kapelle 1 Grab Thomann-Erdmann


Am 8.9.1907 gründeten 7 Radsport-Interessierte im südl. Teil Kirchwerders den Arbeiter-Radfahrer-Verein "Vorwärts". 1984 wird der Verein aufgelöst, das Material dem Radfahrerverein "Bille" in Bergedorf gestiftet.

1908

 

1908 wurde am Serrahn zur Serrahnstraße hin eine feste Hafen-Kaimauer mit Treppen gebaut (siehe dazu das um 1010 entstandene Hafenfoto) der noch heute stehende Kran folgte dann 1909.
Serrahn um 1910Serrahn Kran


Für 1908 erwähnt das "Adressbuch für Bergedorf, Sande, Geesthacht und umliegende Gemeinden der Kreise Stormarn und Lauenburg" u.a. die Staats- und Kommunalbehörden sowie viele Vereine auf. So saßen im Bergedorfer Schloss die Landherrenschaft (Landherr: Senator Dr. von Melle), das Amtsgericht (Amtsrichter: Dr. Seebohm, Dr. Mantius), die Amtsanwaltschaft, das Gewerbegericht, der Magistrat (Bürgermeister: Dr. Lange) und weitere Dienststellen.
Adressbuch für Bergedorf
Weiter werden z.B. die Bergedorfer Schulen mit dem zu zahlenden Schulgeld aufgeführt. Es sind die Hansa-Schule (damalige Adresse: Wentorfer Str.13), die Städt. Knabenschule (Am Brink 7b), die Städt. Mädchenschule (Brauerstr. 4), die Luisenschule (Am Baum 1), die Elisabethschule (Reinbekerweg 35) und die Bergedorfer Warteschule (Neuestr. 34/46). Bilder von l.nr.= alte Hansa-Schule, ehem. Eliabethschule und damalige Warteschule (später Kindergarten Neuer Weg!)
Hansaschule Elisabethschule Warteschule


1908-1914 bestand neben der Elb-Rederei Burmester & Basedow das Konkurrenzunternehmen Hevecke & Voß, das mit den 2 Schraubendampfern "Auguste Victoria" + "Prinz Albert" die Elbstrecke Meßberg- Zollenspieker befuhr. 1914 übernahmen erstere die beiden Schiffe. Werktags wurde nun 7x, sonntags 9x am Stadtdeich abgelegt ; Fahrt mind. bis Zollenspieker.Im Bild der Raddampfer "Hugo Basedow" auf der Elbe.
"Hugo Basedow" auf der Elbe


Am 18. / 19.4.1908, in der Nacht zum Ostersonntag, brannte im Kupferhof die alte Lohmühle (Ursprung 1545) und ein kleiner Teil des Lagers der Holzhandlung Behr ab. Schon am 15.4.1908 hatte es in der Rühl'schen Tischlerei, in der Brunnenstraße, gebrannt.


Am 29.7.1908 wird der historische Gasthof "Stadt Hamburg" staatsseitig übernommen, um ihn vor dem Abbruch zu bewahren. Der Bergedorfer Bürgerverein setzt sich damals - und verstärkt wieder ab 1945/50 - für die Erhaltung und Neunutzung ein.
Gasthof "Stadt Hamburg"


Am 2.8.1908 wurde Christopher Harms in Kirchwerder geboren. Als er 1982 kinderlos starb, bildete sein Vermögen den Grundstein zur "Christopher-Harms-Stiftung", aus der bedürftige Vier- und Marschländer Kinder unterstützt werden.

1909

 

1909 wird mit den Arbeiten für das "Staatskrankenhaus Bergedorf" am Gojenbergsweg, neben dem alten Friedhof, begonnen; fertig ist es 1912.
AK-Bergedorf


Am 25.3.1909 wurde die Hasse-Aula mit der Aufführung von kirchlichen Chor- und Orchesterwerken Hasses, unter Leitung von Carl Grau, eingeweiht. Diese Aufführung war die Initialzündung zur Gründung der "Hasse-Gesellschaft" im folgenden Jahr. Der Bergedorfer Bürgerverein hatte für seine Heimatsammlung schon zahlreiche Hasse-Werke beschafft.
Das Bild zeigt Kapellmeister Carl Grau bei einem Konzert 1929.
Hasse-Aula Kapellmeister Carl Grau


Am 16.7.1909 fand die Eröffnung der städtischen Industriebahn in Bergedorf, mit Gleisen von der Staatsbahnstrecke zum Schleusengraben (Hein&Dietrich etc), statt.


Am 13.10.1909 wurde die Kapelle auf dem neuen Waldfriedhof eingeweiht. Der Friedhof war seiner Bestimmung schon im Juli 1907 übergeben. Das Gelände des neuen Waldfriedhofs ist über eine Treppenanlage mit der Holtenklinkerstraße und der BGE-Kleinbahnstation Holtenklinke verbunden.
Plan Kappele 1
Gojenbergtreppen

 

 

HINWEIS:
Die für diesen Zeitabschnitt ausgewählten Chronikdaten lieferte das "Archiv Ludwig Uphoff".
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