Test-Straße

Gemarkung: Bergedorf 603 BD

Stadtteil: Bergedorf 602
Historie:
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Vor-Vor-Test-2-Weg
Vor-Test-Straße
Test-Straße
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Der folgende Text stammt von dem Bergedorfer Heimatforscher Ludwig Uphoff (1894-1970) und wurde von ihm zuletzt 1966 in einer bz-Serie veröffentlicht. Gerd Hoffmann hat diese Artikel 2008 für das 2009 erschiene Heimatarchiv-Buch "Ludwig Uphoffs Bergedorf / Geschichten aus der Geschichte eines Hamburger Stadtteil" aktualisiert.

Hier ein Auszug:
Wenn man sich vergegenwärtigt, dass Bergedorf um 1600 nur ungefähr 100 Häuser und rund 1000 Einwohner und das benachbarte Lohbrügge noch ein Bauerndorf mit zwei Katenstellen, nämlich Ladenbek und Sande, war, so wird man verstehen, dass es damals kaum echte Straßennamen gab. Zwar findet man im Stadtbuch Bergedorfs aus den Jahren 1437-1495 (es gilt auch mit als ältestes Grundbuch) bereits Ortsbezeichnungen, um die Lage der aufgeführten Grundstücke genauer beschreiben zu können. Diese aufgeführten alten Ortsbezeichnungen sind z.B.: Lampenland, by dem Graven (heute: Hinterm Graben), by dem Halen Wege (Hohler Weg), Hude, Kobergh (ehemaliger Kuhberg, heute: Teil des Wiebekingwegs / Vierlandenstraße), Markt, by dem Schulenbroke, Visdik (alter Teich im Rathauspark), by dem Wenttorper Hohweghe (als Landstraße nach Wentorf). Alles Namen, die uns noch heute zum Teil erhalten.
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Karte von 1928  
Repro: Gerd Hoffmann,     08.11.2011
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Bergedorf aus der Luft  
Gerd Hoffmann,     06.06.2009

Die Erklärung dafür, dass damals Straßennamen im täglichen Gebrauch im Städtchen Bergedorf nicht üblich und notwendig waren, ist einfach nachvollziehbar: Auf dem kleinen bewohnten Gebiet, welches der Blickgraben umschloss und das sich vom damaligen Holstentor neben der Kirche bis zum Sachsentor vor der Hude erstreckte, waren Straßenbenennungen unnötig. Denn jeder kannte den anderen und wußte, wo er wohnte.
Der wohl bereits gepflasterte Verbindungsweg zwischen den beiden Stadttoren, den die fremden und der Hamburger Kaufleute als Durchgangsstraße durch Bergedorf befuhren, wurde allgemein als die Strate bezeichnet, später Große Straße genannt. Sie ist der westliche Teil der heutigen Fußgängerstraße Sachsentor. Man beachte hier die amtliche Unsinnigkeit, diese historische Durchgangsstraße als "Tor" zu bezeichnen.

Als nun das Städtchen wuchs und sich auch vor den damaligen Toren und dem Blickgraben, dem alten Graben um den Bleek, d. h. Ort, ausbreitete, wurden die Tore verlegt. Das alte Holstentor rückte um 1601 ans andere Ende des Mühlendammes bis zum Serrahn vor. Der so zur Stadt hinzugekommene Straßenteil erhielt später den Namen Holstenstraße, weil er ins Holsteiner Land führte. Das Sachsentor wurde um 1620 vom Blickgraben bis etwa zur Einmündung der heutigen Chrysanderstraße vorgezogen; vorher war hier schon ein Schlagbaum. Dieser Straßenzug erhielt nun bald, entsprechend der westlichen Verlängerung als Straße die nach Sachsen-Lauenburg führte, den Namen Sachsenstraße. 1949 wurden Große Straße und Sachsenstraße zur Straße Sachsentor zusammen gefaßt und sind seit 1971 eine Fußgängerzone. Diese alte Hauptstraße beginnt auch nicht mehr am ehem. Mühlenwasser beim Hasse-Haus sondern erst bei der Vierlandenstraße. Kirche, Hasse-Haus und ehem. Stadtwassermühle wurden zur Holstenstraße hinzugezogen, die nunmehr bis zum Lohbrügger Marktplatz sich erstreckt und Alte Holstenstraße genannt wurde zum Unterschied von der Holstenstraße beim Bahnhof Holstenstraße in Altona. Schon früh hatte man, wie man auch auf der Frese-Karte von 1593 deutlich sehen kann, an der Durchgangsstraße einen Platz ungefähr in der Mitte der alten Hauptstraße als Marktplatz freigelassen. Für den heutigen Besucher ist Bergedorfer Markt, gelegen an der Südseite des Sachsentors, ein beliebter Treffpunkt in der Einkaufsmeile geworden.

Straßennamen nach ihrer Lage

Als im 17. Jahrhundert das Städtchen wuchs und außerhalb des eigentlichen Stadtkerns neue Straßen entstanden, wählte man deren Namen oft nach ihrer Lage. So wurde, wie im 15. Jahrhundert schon der Name "by dem Graven" (heute Hinterm Graben) oder "by dem Schulenbroke" (heute Schulen-brooksweg) auftauchte, in späterer Zeit der Zugang zum Steg über die Brookwetterung Am Hohen Stege benannt. In den Brook zwischen der Brookwetter und der Landstraße führte die Brookstraße, während der Deich südlich der Brookwetter den Namen Brookdeich hatte. Der Platz um einen Teich im Brook erhielt den Namen Am Pool, während eine Straße an der Brookwetter den alten Namen für eine Wetter bekam und Wetteringe, benannt wurde. Das Wasser hieß Wetter, weil es das Wasser von der Geest und das Wasser der Niederschläge in den Brook aufnahm und, vom Brookdeich gesäumt, von den Vierlanden fernhielt.

Als 1208 durch das Billedelta (etwa vom heutigen Serrahn-Wehr bis zur Kirche) ein Damm geschüttet wurde, entstand oberhalb des Damms das heutige Billebecken als Mühlenteich für die Kornwassermühle. Da bei viel Oberwasser der Bille ein Stauwerk nötig wurde, entstand am Westende des Mühlendammes der Serrahn. Das Wort Serrahn ist slavischen Ursprungs und bedeutet "Aalfang". Über den Serrahn führt die "Serrahnbrücke" im Zuge der Alten Holstenstraße, und neben dem Serrahn liegt die Serrahnstraße.
Boberger Furtweg und Ladenbeker Furtweg führten zu alten Billefurten, zu Übergängen nach Billwerder. Boberg ist ein uraltes Dorf, Ladenbek eine Katensiedlung des Dorfes Lohbrügge. Der Heckkatenweg erinnert an die alte hamburgische Grenzbefestigung am Ende des alten Billwerder Billdeiches gegenüber dem Oberen Landweg. Das Gasthaus Heckkaten liegt östlich der einstigen Heckkaten-Schanze. Die Billwerder Straße führte von Alt-Sande nach dem Heckkaten. Die Straße ist auf den Flurkarten Ausgang des 18. Jahrhunderts bereits vorhanden. Die Sander Tannen waren einst viel größer: Sie reichten bis zur Straße An den Tannen. Ende des vorigen Jahrhunderts vernichtete ein Feuerschaden den östlichen Teil des Forstes; danach wurde dies Gebiet nicht wieder aufgeforstet. Hier wurden für die Lohbrügger Kirche und den Friedhof Gelände ausgewiesen - und später entstand hier das Lohbrügger Villenviertel. Hofweide ist ein Straßenzug über eine ehemalige Viehweide eines Lohbrügger Bauerngehöftes. Der Steinbeker Grenzdamm in Boberg bildet die Grenze zwischen den früheren Dörfern Boberg und Kirchsteinbek. Unterberg und Langberg, deuten auf die Lage der Straßen am Geesthang. Die Lohbrügger Landstraße ist die Hauptdurchgangsstraße durch den Ort. Sie hat ihre Entstehung in der Hammer und Homer Landstraße.
Specken-Hude
   
Specken-Hude  
Repro: Gerd Hoffmann,     08.11.2011
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Archiv Ludwig Uphoff,     24.11.2011
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