Die Suche
Geben Sie ein Schlagwort ein und klicken Sie auf
Suchen.
Um die Ergebnisse einzuschränken, können Sie
den Zeitbereich eingrenzen mit:
ab Jahrgang
und /oder
bis Jahrgang
Sie können auch nur nach einem Zeitraum suchen ohne
ein Schlagwort einzugeben.
Um die Ereignisse eines Jahrhundert zu sehen, klicken Sie direkt auf die
Jahreszahl.
Hinweis:
Bei der Sortierung der Ereignisse werden die Texte aus der Datenbank analysiert,
die Daten (Jahreszahlen / Ereignisse / Zeiträume und exakte Datumsangaben)
ausgewertet und chronologisch (d.h. nach aufsteigendem Datum) ausgegeben.
Texte mit mehr als einer Datumsangabe werden nur einmal entsprechend eingeordnet.
Alle Angaben sind durchweg gegengeprüft; Tippfehler vorbehalten!
Viel Spaß!
AKTUELLES + bz-Archiv
Lokale Nachrichten über das Bergedorfer Stadt- und Landgebiet stehen
seit Mitte des 19. Jh. in der "Bergedorfer Zeitung".
Seit Juni 2004 gibt es die "bz" auch im Internet;
auch kann sie per ePaper-Abo erworben werden.
Über die Internetseite www.bergedorfer-zeitung.de bietet der Verlag
die Möglichkeiten auf archivierte digitale ePaper-Ausgaben zuzugreifen.
Für diese Recherche braucht man das Datum der Ausgabe.
|
|
Im Jahre 2012 = 850 Jahre BERGEDORF
|
Dieses Jubiläum ist für uns Anlass,
auf dieser Internetseite mit Bildern und Texten einige Stationen
und Ereignisse der Bergedorfer Heimat- und Stadtteilgeschichte
vorzustellen. Zur allgemeinen Information hier jetzt ein kurzer
Artikel; unsere "Kurz-Geschichte":
|
|
Im Osten der Freien und Hansestadt Hamburg liegt
das 155 qkm große Gebiet des Bezirksamtes Bergedorf. Hierzu
gehören das Stadtgebiet von Bergedorf-Lohbrügge sowie
Hamburgs traditioneller Blumen- und Gemüsegarten, die Vier-
und Marschlande. Diese Landschaft wird im Norden von der Geest
und im Süden von der Elbe begrenzt, sie liegt im und am Urstromtal
der Elbe. An ihren nördlichen Rändern wehten schon früh
in Boberg und Besenhorst mächtige Dünen auf. Sie waren
die Ansiedlungspunkte der Erstsiedler, wie zahlreiche Funde aus
der Stein-, Bronze- und Eisenzeit zeigen.
|
|
Erste Urkunden
|
Ab 1150 begannen die Bewohner mit der Eindeichung,
Urbarmachung und Besiedlung der Vierlande und der Marschlande
sowie um 1300 mit dem Bau der ersten Kirchen. Die erste urkundliche
Erwähnung von "Bergerdorp" geschah Ende März
1162 bei der Festsetzung der Grenzen des Bistums Ratzeburg.
Bereits damals war Bergedorf ein bedeutender Ort mit eigener Kirche
und gehörte zum lauenburgischen Gebiet.
Im aufgestauten Billebecken errichtete Albrecht von Orlamünde
um 1208 ein "festes Haus" als Wasserburg. Heute
steht an dieser Stelle das Bergedorfer Schloss; es ist Hamburgs
einziges Schloss. Schon 1275 erhielt Bergedorf dann durch Herzog
Johann I. von Sachsen das Stadtrecht verliehen.
|
  
|
Im Jahre 1420 begann eine entscheidende Zeit
für Bergedorfs Stadtentwicklung: Stadt und Land, das waren
damals das Städtchen Bergedorf, die Vierlande und die Enklave
Geesthacht, kamen in den Besitz der beiden Städte Hamburg
und Lübeck. Lübeck trat Ende 1867 seinen Anteil für
eine geldliche Entschädigung an die Stadt Hamburg ab. Bis
dahin wurde dieses "Amt Bergedorf" von den beiden Hansestädten
als gemeinsamer so genannter "beiderstädtischer Besitz"
verwaltet. Die Amtmänner auf Schloss Bergedorf wurden von
Hamburg und Lübeck abwechselnd eingesetzt.
Zu den Marschlanden, die 1395 hamburgisches Gebiet wurden,
gehörten die Dörfer Billwerder, Allermöhe, Moorfleet,
Ochsenwerder mit Tatenberg und Spadenland. Nach 1445 wurde
der vom Bergedorfer Zentrum zur Dove-Elbe führende alte Billepriel-Teil
zum schiffbaren Schleusengraben ausgebaut. Diese neue, teilweise
künstlich erstellte Wasserstraße erlaubte nun die Aufnahme
des Schiffsverkehrs zwischen Bergedorf und Hamburg und damit das
Abflößen des Sachsenwaldholzes sowie den Handel mit
Feldsteinen von der Geest.
Bald nach 1550 wird das Gebiet der vier Kirchspiele Altengamme,
Curslack, Neuengamme und Kirchwerder als "Vierlande"
bezeichnet. Schon 1568 wurde die Straßenverbindung
von Bergedorf nach den Vierlanden durch den Bau des Curslacker
Heerweges verbessert. Damit sollte den zahlreichen "Ochsentreibern"
aus Holstein der Handelsweg zum Zollenspieker Elbübergang
verbessert werden. Mitte des 16. Jahrhunderts entstehen
im Landgebiet, längs der Deiche der Dove-, Gose- und Strom-Elbe,
die ersten prächtigen Vierländer Hufnerhäuser (damals
noch mit hölzernen Kornspeichern und großen Heubergen),
die zum Teil auch heute noch das Landschaftsbild prägen.
Einen guten Eindruck von Alt-Bergedorf im Mittelalter zeigt die
gesüdete erste Darstellung Bergedorfs "getekent
von Hanß Frese, artolereymeister, anno 1593, den 16. October"
(siehe auf dieser Internetseite unter "Karten"). Der
kleine Ort weitete sich ab 1600 über die beiden Stadttore,
das Sachsentor und das Holstentor, hinaus nach Osten und Westen
aus. In dieser Zeit hatten auch die Handwerkszünfte einen
großen Einfluss im Amt Bergedorf.
Reitbrook und das Gut Nettelnburg kamen erst nach 1768
zur "Hamburger Marsch"; sie waren ehemaliger Reinbeker
Klosterbesitz.
In allen Jahrhunderten wurden weite Teile des fruchtbaren Marschgebietes
durch Überschwemmungen und Deichbrüche überflutet.
So gingen z.B. auch 1771 die Wassermassen bis nach Hamburg
hinein! Nach der letzten schweren Sturmflut 1962 hat man
nun, als Hochwasserschutzmaßnahme, neue Hauptdeiche vor
die jahrhundertealten Elbdeiche gesetzt.
|
  
|
|
Eisenbahn und Industrie
|
In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts begann
man auch in Norddeutschland mit dem Bau von Eisenbahnlinien. So
war zuerst eine Strecke Hamburg-Lübeck in Planung. Aber als
erste Norddeutsche Bahnstrecke konnte im Mai 1842 die Strecke
Hamburg-Bergedorf in Betrieb genommen werden. Das 1990/92
restaurierte Stationsgebäude, Neuer Weg 54, gilt als zweitältestes
noch erhaltenes Bahnhofsgebäude Deutschlands und ist heute
Sitz des Grundeigentümer-Vereins.
Auch die ersten Bergedorfer Vereine gründeten sich in dieser
Zeit: So 1838 die Liedertafel, 1847 der Bürgerverein
und 1848 die Schützengesellschaft; alle drei sind
noch heute aktiv. Durch den Bahnanschluss wurde Bergedorf bald
zum beliebten Hamburger Wohnort und das Villenviertel am Reinbeker
Weg entstand. Beiderseits des Schleusengrabens und auf dem Kamp,
auf den Flächen am Weidenbaumsweg und damaliger Kampchaussee
(heute:Kurt-A.-Körber-Chaussee) siedelte sich Industrie an
und damit zogen jetzt auch viele neue Einwohner hierher. Von 1861-67
gab die Bergedorfer Postverwaltung eigene "Bergedorfer Briefmarken"
heraus, die 5 Werte sind noch heute bei Sammlern begehrt.
1874 wird Bergedorf nun amtlich "Stadt" genannt.
Die nächsten Jahrzehnte sind voll von Ereignissen und Unternehmensgründungen,
die das Gemeinwesen zu einer lebendigen Stadt mit eigenem Gepräge
machen. Dazu gehören z.B. ein erstes städtisches Krankenhaus,
ein Amtsgericht, Bau der Kanalisation, eines Wasser-, Elektrizitäts-
und eines Gaswerkes. 1895 ist das Gründungsjahr des
Bergedorfer Grundeigentümer-Vereins. 1889 schlossen
sich Arbeiter der beiden Bergedorfer Glasfabriken zu einem "Fachverein"
zusammen, um ihre Interessen gegenüber den Unternehmern durchzusetzen.1906-12
wurde die traditionsreiche Hamburger Sternwarte auf den Gojenberg-Hang
verlegt, da hier im Osten Bergedorfs die Luft "durchsichtiger"
und damit die Arbeits- und Forschungsbedingungen besser waren.
Auch wird 1907, östlich des Sternwartengeländes, der
neue städtische Friedhof eröffnet.
|
|
Lohbrügge kam zu Hamburg-Bergedorf
|
Der westlich angrenzende Ortsteil Lohbrügge,
mit Boberg und Ladenbek, kam erst in Durchführung des
Groß-Hamburg-Gesetzes 1937 zum Alt-Hamburger Staats-
und Stadtgebiet. Urkundlich erwähnt wurde Lohbrügge
erstmals 1257, war aber noch bis Anfang des 19. Jahrhunderts
ein reines Geest-Bauerndorf mit Katenstellen in Ladenbek und Sande.
Bis 1864 war das Gebiet dänisch; darauf weist seit 1989
die am Marktkauf-Center (Alte Holstenstraße 32) angebrachte
Kopie des alten Dänen-Wappens vom Vorgängerbau hin.
1864 zog auch die Fabrik von W. Bergner nach Sande, war vorher
in Geesthacht.1867 erhielt sie den Namen "Bergedorfer Eisenwerk";
1973/74 siedelte sie nach Glinde um.
Als Schleswig-Holstein 1866 ganz an Preußen gefallen
war, erhielten die Lohbrügger Bauern, gegen Erstattung der
Vermessungskosten, das weite sandige Boberger Dünengelände
als Geschenk angeboten.
Zur weiteren allgemeinen geschichtlichen Entwicklung von Bergedorf-Lohbrügge
sowie den Vier- und Marschlanden siehe z.B. "Bergedorf bei
Hamburg / Eine reichillustrierte Stadtteilgeschichte von Gerd
Hoffmann / Hower Verlag 1994" oder die für diesen Internetauftritt
aufbereitete "Bücherliste".
|
  
|
|
Neubauten auf den Geest- und Marschflächen
|
Größere städtebauliche Veränderungen
ab den 1920er-Jahren haben das Stadtbild Bergedorfs einscheidend
verändert. Begonnen hatte es z.B. mit dem städtischen
Wohnungsbau an der Holtenklinkerstraße, im Gojenbergsweg-Gebiet,
am südlichen Weidenbaumsweg, am Heinrich-Heine-Weg sowie
den Kleinsiedlungen Nettelnburg (ab 1922) und Eschenhof (ab 1934).
Nach dem 2. Weltkrieg brauchte man im Hamburger Raum schnell für
die Ausgebombten und Ost-Flüchtlinge viele neue Wohnungen.
So wurden nach 1950 die ersten freien Flächen am Stadtgebiet
bebaut, danach folgten die Wohnsiedlungen Wiesnerring und Kirschgarten
(ab 1958/59). Weiter entstand 1963-70 auf den ehemaligen Lohbrügger
Feldern "Lohbrügge-Nord" und zu Beginn der 1970er-Jahre
in der Billwerder Marsch die Neubausiedlung "Bergedorf-West";
letztere mit der S-Bahnstation Nettelnburg.
Zwischen der Marschenautobahn -A25- und dem S-Bahnhof Nettelnburg
begann 1982 auf städtischem Grund und Boden, der der
Stadt seit den 1920er-Jahren gehörte, Hamburgs größte
Wohnungsneubau-Baustelle Neu-Allermöhe: geplant und dann
gebaut nach dem attraktiven Motto "Wohnen am Wasser".
Dieser Stadtteil in der Marsch erhielt auch eine eigene S-Bahnstation,
benannt mit "Allermöhe". Am 1.1.2011 wurde nun
aus Neuallermöhe-Ost und Neuallermöhe-West der Stadtteil
"Neuallermöhe" im Bezirk Bergedorf.
Ab 2000 wurde auf der Boberger Geest, nördlich der
B5, mit der Wohnbebauung des "Dorfangers Boberg" begonnen;
jetzt in der zweiten Bauphase. Errichtet wurden hier durchweg
Reihenhäuser für junge Familien. Aber auch im Zentrum
von Bergedorf-Lohbrügge brach eine neue Zeit an: Nach einem
langem Planungsvorlauf konnten 2010/11 - in Abschnitten - der
neue ZOB und das Einkaufszentrum zwischen S-Bahnhof und altem
Stadtkern eröffnet werden.
Trotz der regen Bebauung der letzten Jahrzehnte (Ende 2010 über
120.000 Einwohner) ist Bergedorf ein grüner Bezirk geblieben.
Das zeigen die großen landwirtschaftlichen Flächen
und die gut erschlossenen Bereichen für stadtnahe Freizeitnutzung.
Hier lebt man gerne, wie u.a. auch die vielen aktiven Kultur-
und Sportvereine beweisen.
|